NMD – National Mountain Day am 21.Juli 2024

Portabel-Funkaktivitäten in erhöhten Lagen hat es unter Funkamateuren gegeben schon lange bevor die Betriebsart SOTA ihren Siegeszug bei den „Berggeissen“ unter den OMs und YLs angetreten hat. Der älteste Event, der seit 1935 jährlich Schweizer Funkamateure dazu animiert ihren Shack temporär an die frische Luft zu verlegen, ist der National Mountain Day – bekannt unter der Bezeichnung NMD.

Carine, HB9FZC bei der „Hauptprobe“ zu ihrer NMD-Premiere. Standort ist der „Grindler Stierenberg“ auf 923m mit Blick über Grindel, das Laufental und die Chrischona bis in den Schwarzwald und die Vogesen

Zentrale Aspekte des NMD ist der Standort des NMD-Aktivators, der mindestens 800m ü.M. liegen muss – er kann von jedem Teilnehmer frei gewählt werden und ist nicht – wie beim SOTA-Betrieb – Abhängig von einer Schartenhöhe. Das maximale Gewicht des gesamten Equipments von 6kg hatte Teilnehmer von NMD-Austragungen in früheren Jahren vor eine echte Herausforderung gestellt, und so kamen bis vor nicht so langer Zeit  ausschliesslich Eigenbaugeräte zum Einsatz an dem Event. Mit dem wachsenden Trend im Amateurfunk hin zu Aktivitäten im Freien und ganz besonders durch SOTA haben auch Hersteller wie ELECRAFT das Potenzial solcher Betriebsarten erkannt, und mit leistungsfähigen Ultralight-Transceivern wie dem KX2 und für SOTA konzipierten Antennenlösungen wie z.B. des Bandhopper IV von SOTAbeams ist die Gewichtslimite für den NMD-Teilnehmer von heute problemlos einzuhalten, und der „Contest“ wird zum attraktiven Event für viele YLs und OMs.

Apropos Contest: Der NMD wurde ursprünglich – wohl auch aufgrund der technischen Anforderungen ans Equipment, das früher mehrheitlich „homebrew“ war – als CW-only Event ausgetragen. Um den Wettbewerb einem breiteren Teilnehmerfeld zu öffnen, wurde vor einigen Jahren zusätzlich eine eigene SSB-Kategorie geschaffen. Der NMD findet auf dem 80m-Band statt, dessen Reichweite sich bei Tageslicht auf einen begrenzten Umkreis beschränkt. Der NMD ist so vor allem ein Event der Schweizer Funkamateure. Entsprechend gemütlich geht es bei dem Wettbewerb auch zu und her; man begrüsst sich mit Namen, und neben dem Austausch des RST (bzw. RS) werden als Teil des Rapports zwischen den QSO-Partnern Wörter oder kleine Sätze mit mindestens 15 Zeichen ausgetauscht. Dieser Austausch der Wörter findet ausschliesslich zwischen den angemeldeten NMD-Teilnehmern statt und ist Voraussetzung dafür, dass dem NMD-Aktivator 4 Punkte auf seinem Log-Score gutgeschrieben werden. Die „Zu Hause gebliebenen“ sind allerdings herzlich eingeladen den NMD-Aktivatoren an erhöhten Lagen ebenfalls „Pünktli zu verteilen“; es wird hier lediglich der RST bzw. RS austgetauscht – der „Lohn“ dafür für den NMD-Teilnehmer ist 1 Punkt pro QSO. Alle detaillierten Informationen zum NMD findet ihr auf der Offiziellen Seite des NMD.

Trotz oder gerade wegen der zunehmenden Digitalisierung auch bei den Übertragungsarten im Amateurfunk erfreut sich die Morsetelegraphie unter den Funkamateuren nach wie vor grosser Beliebtheit, um nicht zu sagen, dass sie ein regelrechtes Revival erlebt. Auch Carine, HB9FZC hat die Betriebsart für sich entdeckt und nimmt jede Gelegenheit wahr ihre CW-Skills zu trainieren und zu verbessern. Sich in Klartext auszutauschen hat sich auf den Bändern zu einer Domäne entwickelt, die heute vor allem von geübten CW-isten praktiziert wird, bei denen CW noch Bestandteil der Prüfung war. Entsprechend dünn gesät sind die Gelegenheiten on-air Telegraphie-Verbindungen zu fahren, die über ein Standard-QSO oder nur schon über den Austausch von „599“ hinausgehen. Mit dem Austauschen von Wörtchen bietet der NMD da eine willkommene Abwechslung und gleichzeitig z.T. wirklich gute Unterhaltung 🙂

Wir wünschen allen Teilnehmern aller Kategorien viel Spass und Erfolg, und Carine freut sich darauf ein QSO in CW auch mit dem einen und der anderen unter euch loggen zu dürfen am kommenden Sonntag 🙂

vy 73 de René, HB9NBG + 73/88 de Carine, HB9FZC