Der Funkamateur – Ein Maker

Am Anfang stehen die Grundlagen der Elektrotechnik und der Elektronik
Wie ihr alle wisst, ist Amateurfunk für Carine und mich nicht bloss unser Beruf, mit dem wir zweifellos unseren Lebensunterhalt verdienen müssen – Amateurfunk ist für uns auch Passion. Ich (René, HB9NBG) hatte meine Lizenz mit 16 Jahren Ende 1989 erworben – aus purer Begeisterung für die Drahtlose Kommunikation und allem, was dazu gehört. Ich stand damals in meinem 1.Lehrjahr zum Audio- und Videoelektroniker. Nachdem mich schon in meiner Schulzeit in der Bezirksschule Breitenbach das Fach Physik fasziniert hatte, weckten in der Lehre ganz besonders die Grundlagenfächer Elektrotechnik und Elektronik mein Interesse. Mit meiner Amateurfunk-Lizenz hatte ich die Möglichkeit die Grundlagen, die ich mir in der Berufsschule in Brugg angeeignet hatte, in meinem faszinierenden Hobby in der Praxis anzuwenden – Mann war das alles spannend 🙂

Informatik um der Informatik Willen?
Als Audio- und Videoelektroniker-Lehrling war Informatik Ende der 1980er-Jahre für uns eher ein Fach am Rande. Als Funkamateur wurde das Arbeiten mit dem Computer für mich allerdings interessant – ganz besonders weil uns damals noch kein Internet zur Verfügung stand und wir Funkamateure über Packet-Radio miteinander kommunizierten – diese Art der Kommunikation beherrschen zu wollen war für mich Motivation genug mich auch näher mit Computern, Software und Peripherie zu beschäftigen.

Langer Rede – kurzer Sinn: Die Faszination Amateurfunk hat mich schlussendlich zum „Maker“ gemacht.

Mit meinem „Background“ erregen heute Posts mit dem Titel „Zukunft Funkamateur“ im Internet und in Sozialen Medien immer wieder meine ganz besondere Aufmerksamkeit. Ich wundere mich dabei über ein mehr oder weniger weit verbreitetes „Gejammer“, dass uns Funkamateuren der Nachwuchs zu fehlen scheint und noch viel mehr über die Ideen, die in den Raum gestellt werden, um mehr Nachwuchs zu „generieren“: Wir sollen die Maker-Szene für unser faszinierendes Hobby gewinnen und erwähnen dabei unsere Kernkompetenz, die Drahtlose Kommunikation höchstens noch am Rande? Der „Funkamateur von heute“ soll programmieren können, aber wie ein Transistor funktioniert, das soll er nicht mehr wissen müssen? Hmmmm…. da komme ich als Funkamateur, der sich bei seiner Prüfungsvorbereitung vor mehr als 30 Jahren noch intensiv mit Elektrotechnischen Grundlagen beschäftigt und sie in unserem Hobby anzuwenden gelernt hat, doch ins Grübeln…

Mit Amateurfunk begeistern!
Carine und ich sind begeisterte Funkamateure, und wir lieben es andere mit unserer Begeisterung anzustecken. So besuchen uns wöchentlich Leute aus allen Regionen der Schweiz, die aus Beiträgen im Radio, im Fernsehen oder in den Sozialen Medien, an denen Carine und ich beteiligt waren, auf unser faszinierendes Hobby aufmerksam geworden sind. Nun, was genau fasziniert denn alle diese Leute nun an unserem Hobby, das sie dazu bringt die Amateurfunklizenz zu erwerben? Wir „locken“ diese zukünftigen Funkamateure nicht mit unserem Wissen im IT- und Netzwerkbereich an, sondern ganz einfach mit unserer Begeisterung für die Drahtlose Kommunikation in all ihren Facetten – der Funke springt dabei immer . Nun geht es nur noch darum mit den Interessenten den für jeden einzelnen optimalen Weg zu finden, wie er sich das Wissen aneignen kann, das er für das erfolgreiche Absolvieren seiner HB9-Prüfung benötigt. Und dabei ist unsere Empfehlung immer, sich nicht auf die HB3- sondern direkt auf die HB9-Prüfung vorzubereiten – warum? An dem Punkt kommt nun der „Maker“ ins Spiel: Unser Hobby macht erst richtig Spass, wenn ich über fundiertes Grundwissen in Elektrontechnik und Elektronik verfüge – damit findet jeder zukünftige OM und jede zukünftige YL sein bzw. ihr „Spezialgebiet“ in unserem unvergleichlich breit gefächerten Hobby und ist schlussendlich wirklich nachhaltig auf den Bändern aktiv 🙂

Wir wecken kein Interesse für Amateurfunk mit Kompetenzen, die nur Teil unseres Hobbys sind, aber nicht das zentrale Argument dafür – wir können nur „Nachwuchs“ rekrutieren, wenn wir Interesse wecken mit unserer Kernkompetent, die niemand so gut beherrscht wie wir Funkamateure: Mit der Drahtlosen Kommunikation in all ihren Facetten !