Amateurfunkpraxis: Log to Map mit dem „Log-Analyzer“ von DL4MFM

Kennt ihr schon den Log-Analyzer von DL4MFM? Ihr könnt damit aus einem Log-File, das ihr z.B. aus eurem Log-Programm HAM OFFICE als ADIF- oder EDI-Datei exportiert, ganz einfach eine Karte zeichnen lassen, auf der alle eure Verbindungen angezeigt werden. Aufgrund neuer Richtlinien von Google war das Tool eine Zeit lang nicht mehr verfügbar – nun hat der Autor die Seite einer grundlegenden Überarbeitung unterzogen: ADIF to Karte by cqGMA / UDXSoft. Ich habe als kleinen Testlauf aus dem EDI-File, das mir HAM OFFICE aus dem Log meiner Teilnahme am 2m-Juli-Contest von vor zwei Wochen erstellt hat, eine Karte mit allen 2m-QSOs von dem Sonntag erstellen lassen – echt super 🙂

Auf unserer Seite Auf Kurzwelle um die Welt findet ihr neben dem Link zum neuen Karten-Tool auch viele weitere wertvolle Informationen und Tipps und Tricks für die erfolgreiche DX-Jagd und in den Rubriken unter Funkpraxis viel Wissenswertes rund um den praktischen Funkbetrieb in verschiedenen Betriebsarten . Ihr habt’s ja vielleicht schon gemerkt: Der Händler, der Amateurfunk nicht bloss als Business sieht, ist der bessere Ansprechpartner für Funkamateure, die ihr Hobby aktiv und mit Freude und Ambitionen ausüben möchten 🙂

In diesem Sinne Good DX es hpe cu soon on-air

vy 73 de René, HB9NBG + 73/88 de Carine, HB9FZC

NMD – National Mountain Day am 20.Juli 2025

Portabel-Funkaktivitäten in erhöhten Lagen hat es unter Funkamateuren gegeben schon lange bevor die Betriebsart SOTA ihren Siegeszug bei den „Berggeissen“ unter den OMs und YLs angetreten hat. Der älteste Event, der seit 1935 jährlich Schweizer Funkamateure dazu animiert ihren Shack temporär an die frische Luft zu verlegen, ist der National Mountain Day – bekannt unter der Bezeichnung NMD.

Carine, HB9FZC bei der „Hauptprobe“ zu ihrer NMD-Premiere 2024. Standort ist der „Grindler Stierenberg“ auf 923m mit Blick über Grindel, das Laufental und die Chrischona bis in den Schwarzwald und die Vogesen

Zentrale Aspekte des NMD ist der Standort des NMD-Aktivators, der mindestens 800m ü.M. liegen muss – er kann von jedem Teilnehmer frei gewählt werden und ist nicht – wie beim SOTA-Betrieb – abhängig von einer Schartenhöhe. Das maximale Gewicht des gesamten Equipments von 6kg hatte Teilnehmer von NMD-Austragungen in früheren Jahren vor eine echte Herausforderung gestellt, und so kamen bis vor nicht so langer Zeit  ausschliesslich Eigenbaugeräte zum Einsatz an dem Event. Mit dem wachsenden Trend im Amateurfunk hin zu Aktivitäten im Freien und ganz besonders durch SOTA haben auch Hersteller wie ELECRAFT das Potenzial solcher Betriebsarten erkannt, und mit leistungsfähigen Ultralight-Transceivern wie dem KX2 und für SOTA konzipierten Antennenlösungen wie z.B. des Bandhopper IV von SOTAbeams ist die Gewichtslimite für den NMD-Teilnehmer von heute problemlos einzuhalten, und der „Contest“ wird zum attraktiven Event für viele YLs und OMs.

Apropos Contest: Der NMD wurde ursprünglich – wohl auch aufgrund der technischen Anforderungen ans Equipment, das früher mehrheitlich „homebrew“ war – als CW-only Event ausgetragen. Um den Wettbewerb einem breiteren Teilnehmerfeld zu öffnen, wurde vor einigen Jahren zusätzlich eine eigene SSB-Kategorie geschaffen. Der NMD findet auf dem 80m-Band statt, dessen Reichweite sich bei Tageslicht auf einen begrenzten Umkreis beschränkt. Der NMD ist so vor allem ein Event der Schweizer Funkamateure. Entsprechend gemütlich geht es bei dem Wettbewerb auch zu und her; man begrüsst sich mit Namen, und neben dem Austausch des RST (bzw. RS) werden als Teil des Rapports zwischen den QSO-Partnern Wörter oder kleine Sätze mit mindestens 15 Zeichen ausgetauscht. Dieser Austausch der Wörter findet ausschliesslich zwischen den angemeldeten NMD-Teilnehmern statt und ist Voraussetzung dafür, dass dem NMD-Aktivator 4 Punkte auf seinem Log-Score gutgeschrieben werden. Die „Zu Hause gebliebenen“ sind allerdings herzlich eingeladen den NMD-Aktivatoren an erhöhten Lagen ebenfalls „Pünktli zu verteilen“; es wird hier lediglich der RST bzw. RS austgetauscht – der „Lohn“ dafür für den NMD-Teilnehmer ist 1 Punkt pro QSO. Alle detaillierten Informationen zum NMD findet ihr auf der Offiziellen Seite des NMD.

Trotz oder gerade wegen der zunehmenden Digitalisierung auch bei den Übertragungsarten im Amateurfunk erfreut sich die Morsetelegraphie unter den Funkamateuren nach wie vor grosser Beliebtheit, um nicht zu sagen, dass sie ein regelrechtes Revival erlebt. Auch Carine, HB9FZC hat die Betriebsart für sich entdeckt und nimmt jede Gelegenheit wahr ihre CW-Skills zu trainieren und zu verbessern. Sich in Klartext auszutauschen hat sich auf den Bändern zu einer Domäne entwickelt, die heute vor allem von geübten CW-isten praktiziert wird, bei denen CW noch Bestandteil der Prüfung war. Entsprechend dünn gesät sind die Gelegenheiten on-air Telegraphie-Verbindungen zu fahren, die über ein Standard-QSO oder nur schon über den Austausch von „599“ hinausgehen. Mit dem Austauschen von Wörtchen bietet der NMD da eine willkommene Abwechslung und gleichzeitig z.T. wirklich gute Unterhaltung 🙂

Einen Eindruck davon, wie der NMD für einen aktiven Teilnehmer bzw. für eine NMD-YL über die Bühne gehen kann, vermitteln wir euch in unserer kleinen Video-Doku von Carines Teilnahme an der NMD-Ausgabe von vor 1 Jahr – wir wünschen gute Unterhaltung 🙂


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Wir wünschen allen Teilnehmern aller Kategorien viel Spass und Erfolg am kommenden Sonntag 🙂

vy 73 de René, HB9NBG + 73/88 de Carine, HB9FZC

Amateurfunk – Das Hobby für sie und ihn

Für uns Funkamateure ist Amateurfunk etwas ganz Normales. Bist Du auch Funkamateur oder Funkamateurin? Ja, Du hast richtig gelesen: Amateurfunk ist nicht nur etwas für die Herren der Schöpfung – nein, Amateurfunk birgt auch für die Damen der Schöpfung eine durchaus geheimnisvolle Faszination in sich. Und das bei Jung und Alt.

Carine und ich sind beide begeisterte Funkamateure. Bei unserer persönlich liebsten Amateurfunk-Betriebsart SOTA, einem weltweiten Diplom-Programm, bei dem man Amateurfunk im Freien betreibt, kommt neben grossartigen Bergerlebnissen natürlich auch der Funkbetrieb an sich nicht zu kurz. Auf „unseren“ Gipfeln achten wir jeweils darauf andere Berggänger so wenig wie möglich zu stören und bauen unsere Antenne dabei so auf, dass sie niemandem in die Quere kommt. Statt bei unseren Amateurfunk-Aktivitäten ins Mikrofon zu sprechen, tätigen Carine und ich unsere Funkverbindungen von den SOTA-Gipfeln meist in Morsetelegraphie; man arbeitet so leise und für sich und wird von Passanten fast gar nicht wahrgenommen – aber nur fast nicht 😉 Immer wieder, wenn wir unser Equipment auf einem Berggipfel aufbauen, werden – obwohl wir uns möglichst unauffällig verhalten – andere Berggänger auf uns aufmerksam, und das im sehr positiven Sinne: Wir werden oft gefragt, ob wir etwas vermessen, was wir da genau tun würden, und ob wir tatsächlich morsen könnten. Was uns dabei immer wieder sehr positiv auffällt ist das grosse Interesse vor allem auch junger Damen daran, was Amateurfunk ist und wie es funktioniert 🙂 Ja, Amateurfunk ist weder „verstaubt“, noch ist das kommunikative, technische Hobby ausschliesslich eine Freizeitbeschäftigung für die Herren der Schöpfung! Schade, dass halt viele junge Menschen gar nicht wissen, dass es Amateurfunk überhaupt gibt. Umso schöner ist es zu sehen, dass auch immer mehr junge Damen unser grossartiges Hobby für sich entdecken – z.B. Claudia, DL3TX, die auf ihrer QRZ-Seite folgendes zu ihrem „Amateurfunk-Werdegang“ schreibt:

„Hallo zusammen, mein Name ist Claudia, und ich lebe in Bremerhaven. Ich bin Mitglied des DARC e.V. Ortsverband Unterweser (DOK I56) und es freut mich, euch ein wenig über meine Reise in die Welt des Amateurfunks zu erzählen.

Die Faszination für den Amateurfunk begann bei mir vor einigen Jahren. Anfangs war ich einfach nur eine begeisterte Zuhörerin. Die faszinierenden Stimmen, die ich auf den Frequenzen hörte, und die geheimnisvollen Signale, die durch den Äther flogen, weckten in mir eine immer größere Neugier. Was verbirgt sich hinter all den Gesprächen, die über weite Entfernungen hinweg geführt werden? Wer sind diese Menschen, die über Funk weltweit miteinander kommunizieren? Die Faszination für diese Welt wuchs stetig, und ich fand mich immer öfter in Gesprächen mit Oskar wieder, der als erfahrener Funkamateur mein Interesse für diesen faszinierenden Bereich weiter anheizte.

Schließlich beschloss ich, nicht länger nur zuzuhören, sondern selbst Teil dieser außergewöhnlichen Gemeinschaft zu werden. Ich begann, mich intensiv mit den technischen Grundlagen und den Vorschriften des Amateurfunks auseinanderzusetzen. Nach viel Lernen, Üben und Vorbereiten war es schließlich so weit: Im August 2024 bestand ich die Prüfung und erwarb mein erstes eigenes Rufzeichen, DN9OC. Dieser Moment war für mich ein großer Schritt und ein Meilenstein auf meiner eigenen Funkreise. Im April 2025 folgte mein zweites Rufzeichen, DO2TX, mit dem ich bereits aktiv auf den Bändern unterwegs war. Am 11. Juni 2025 schließlich konnte ich einen weiteren wichtigen Erfolg feiern: Ich bestand die Prüfung der Klasse A und erhielt mein aktuelles Rufzeichen, DL3TX.

Jetzt bin ich nicht nur eine Zuhörerin, sondern eine aktive Funkerin. Es ist eine unglaubliche Erfahrung, mit meiner eigenen Funkstation zu arbeiten und in die Welt der QSOs (Verbindungen) einzutauchen. Der Amateurfunk hat mir nicht nur eine neue Leidenschaft eröffnet, sondern auch eine ganz besondere Art der Kommunikation mit Menschen aus der ganzen Welt ermöglicht. Ich bin stolz darauf, Teil dieser globalen Gemeinschaft zu sein und freue mich darauf, meine Reise in der faszinierenden Welt des Amateurfunks weiter fortzusetzen.“

Amateurfunk ist übrigens auch nicht nur etwas für die Oldies unter uns  Schaut euch doch mal den TikTok-Kanal des DARC (Deutscher Amateur Radio Club) an!

Für Carine und mich ist Amateurfunk eine Herzensangelegenheit. Es ist bei Weitem nicht bloss unser Beruf – Amateurfunk ist unsere Passion 🙂 Wie Du Funkamateur bzw. Funkamateurin wirst, und was Dir das grossartige Hobby bietet, dazu findest Du eine kleine Zusammenfassung unter Was ist Amateurfunk. Na? Haben wir Dein Interesse geweckt? Dann bitte einfach melden; eine kurze Mail genügt! Wir beissen nicht 😉

Sommerzeit ist SOTA-Zeit

Dass der Klimawandel auch sehr bedrohliche Auswirkungen auf unsere Umwelt hat, das haben die Ereignisse in Blatten im Lötschental vor einigen Wochen schmerzlich aufgezeigt. Der heisse Frühsommer hat aber auch eine durchaus erfreuliche Seite: Auch viele Berggipfel oberhalb der 3’000m-Marke sind in diesem Jahr bereits Anfang Juli absolut schneefrei und mit der entsprechenden Vorsicht ohne bzw. mit kleinem Risiko zu begehen, und für die SOTA-Aktivatoren unter den Funkamateuren beginnt die Zeit der ganz grossen Gipfelabenteuer 🙂 Auch Carine und ich sind regelmässig in Alpinem Gelände unterwegs und betreiben Amateurfunk dabei in einem ganz anderen Rahmen, als viele Funkamateure das von ihren On-Air-Aktivitäten im heimischen Shack kennen. Im Rahmen der letztjährigen HESO, der Herbstmesse in Solothurn durften wir der Berg- und Funk-interessierten Zuschauerschaft ein wenig über die „Faszination SOTA“ aus unserer persönlichen Sicht berichten…


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In dem Sinne wünschen wir auch euch allen viel Freude bei euren Portabelaktivitäten, und wenn’s euch noch an Equipment fehlt, dann wisst ihr ja, wo ihr uns findet 🙂

vy 73 de René, HB9NBG + 73/88 de Carine, HB9FZC

Abenteuer VHF-Contest – 2m ist viel mehr als ein Relais-Band

Wusstet ihr, dass eure Ansprechpartner bei Lutz-Electronics selber aktive und begeisterte Funkamateure sind? Ich selber (René, HB9NBG) bin seit 1989 lizenzierter Funkamateur. Auf meine Amateurfunkprüfung hatte ich mich vorbereitet, als ich im 1.Lehrjahr meiner Berufslehre zum Audio- und Videoelektroniker war. Die Zeit war begrenzt, und ich hatte mich damals auf den Technischen Teil der Amateurfunkprüfung konzentriert und die Morsetelegraphie erstmal aussen vor gelassen. Als sogenannter «UKW-Amateur» durfte ich auf den Kurzwellenbändern damals keinen Funkbetrieb machen und hatte mich stattdessen ausgiebig mit den Ausbreitungsbedingungen im 2m-Band beschäftigt. Heuer wollte ich’s wieder einmal wissen: Am Sonntagmorgen des 6.Juli habe ich spontan meinen Rucksack gepackt und mich nach Jahren der 2m-Contest-Absenz aufgemacht, um vom höchsten Punkt unseres Dorfes als Portabelstation in der Kategorie «1-6H» teilzunehmen – ein echt cooles Erlebnis und richtiges kleines Abenteuer…


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Im Video verwende ich den FT-817ND und eine „uralte“ kleine 2m-PA. Der kleine Allmode-Multiband-TRX ist noch heute ein treuer Begleiter vieler SOTA-Freude. Die schlechte Nachricht: YAESU hat die Produktion des kompakten TRX vor ein paar Jahren eingestellt – die gute: Der „Nachfolger“ FTX-1 wird im August ab Lager bei uns verfügbar sein 🙂

Detaillierte Informationen zu den anderen Teilen meines Equipments findet ihr unter den folgenden Links:

Leider ist nach der Freigabe der KW-Bänder für alle Funkamateure bei vielen in Vergessenheit geraten, dass auch Funkbetrieb auf VHF und UHF eine sehr spannende Sache sein kann. Probiert’s doch mal aus; es lohnt sich 🙂

vy 73 de René, HB9NBG