Für uns Funkamateure ist Amateurfunk etwas ganz Normales. Bist Du auch Funkamateur oder Funkamateurin? Ja, Du hast richtig gelesen: Amateurfunk ist nicht nur etwas für die Herren der Schöpfung – nein, Amateurfunk birgt auch für die Damen der Schöpfung eine durchaus geheimnisvolle Faszination in sich. Und das bei Jung und Alt.
Carine und ich sind beide begeisterte Funkamateure. Bei unserer persönlich liebsten Amateurfunk-Betriebsart SOTA, einem weltweiten Diplom-Programm, bei dem man Amateurfunk im Freien betreibt, kommt neben grossartigen Bergerlebnissen natürlich auch der Funkbetrieb an sich nicht zu kurz. Auf „unseren“ Gipfeln achten wir jeweils darauf andere Berggänger so wenig wie möglich zu stören und bauen unsere Antenne dabei so auf, dass sie niemandem in die Quere kommt. Statt bei unseren Amateurfunk-Aktivitäten ins Mikrofon zu sprechen, tätigen Carine und ich unsere Funkverbindungen von den SOTA-Gipfeln meist in Morsetelegraphie; man arbeitet so leise und für sich und wird von Passanten fast gar nicht wahrgenommen – aber nur fast nicht 😉 Immer wieder, wenn wir unser Equipment auf einem Berggipfel aufbauen, werden – obwohl wir uns möglichst unauffällig verhalten – andere Berggänger auf uns aufmerksam, und das im sehr positiven Sinne: Wir werden oft gefragt, ob wir etwas vermessen, was wir da genau tun würden, und ob wir tatsächlich morsen könnten. Was uns dabei immer wieder sehr positiv auffällt ist das grosse Interesse vor allem auch junger Damen daran, was Amateurfunk ist und wie es funktioniert 🙂 Ja, Amateurfunk ist weder „verstaubt“, noch ist das kommunikative, technische Hobby ausschliesslich eine Freizeitbeschäftigung für die Herren der Schöpfung! Schade, dass halt viele junge Menschen gar nicht wissen, dass es Amateurfunk überhaupt gibt. Umso schöner ist es zu sehen, dass auch immer mehr junge Damen unser grossartiges Hobby für sich entdecken – z.B. Claudia, DL3TX, die auf ihrer QRZ-Seite folgendes zu ihrem „Amateurfunk-Werdegang“ schreibt:
„Hallo zusammen, mein Name ist Claudia, und ich lebe in Bremerhaven. Ich bin Mitglied des DARC e.V. Ortsverband Unterweser (DOK I56) und es freut mich, euch ein wenig über meine Reise in die Welt des Amateurfunks zu erzählen.
Die Faszination für den Amateurfunk begann bei mir vor einigen Jahren. Anfangs war ich einfach nur eine begeisterte Zuhörerin. Die faszinierenden Stimmen, die ich auf den Frequenzen hörte, und die geheimnisvollen Signale, die durch den Äther flogen, weckten in mir eine immer größere Neugier. Was verbirgt sich hinter all den Gesprächen, die über weite Entfernungen hinweg geführt werden? Wer sind diese Menschen, die über Funk weltweit miteinander kommunizieren? Die Faszination für diese Welt wuchs stetig, und ich fand mich immer öfter in Gesprächen mit Oskar wieder, der als erfahrener Funkamateur mein Interesse für diesen faszinierenden Bereich weiter anheizte.
Schließlich beschloss ich, nicht länger nur zuzuhören, sondern selbst Teil dieser außergewöhnlichen Gemeinschaft zu werden. Ich begann, mich intensiv mit den technischen Grundlagen und den Vorschriften des Amateurfunks auseinanderzusetzen. Nach viel Lernen, Üben und Vorbereiten war es schließlich so weit: Im August 2024 bestand ich die Prüfung und erwarb mein erstes eigenes Rufzeichen, DN9OC. Dieser Moment war für mich ein großer Schritt und ein Meilenstein auf meiner eigenen Funkreise. Im April 2025 folgte mein zweites Rufzeichen, DO2TX, mit dem ich bereits aktiv auf den Bändern unterwegs war. Am 11. Juni 2025 schließlich konnte ich einen weiteren wichtigen Erfolg feiern: Ich bestand die Prüfung der Klasse A und erhielt mein aktuelles Rufzeichen, DL3TX.
Jetzt bin ich nicht nur eine Zuhörerin, sondern eine aktive Funkerin. Es ist eine unglaubliche Erfahrung, mit meiner eigenen Funkstation zu arbeiten und in die Welt der QSOs (Verbindungen) einzutauchen. Der Amateurfunk hat mir nicht nur eine neue Leidenschaft eröffnet, sondern auch eine ganz besondere Art der Kommunikation mit Menschen aus der ganzen Welt ermöglicht. Ich bin stolz darauf, Teil dieser globalen Gemeinschaft zu sein und freue mich darauf, meine Reise in der faszinierenden Welt des Amateurfunks weiter fortzusetzen.“
Amateurfunk ist übrigens auch nicht nur etwas für die Oldies unter uns Schaut euch doch mal den TikTok-Kanal des DARC (Deutscher Amateur Radio Club) an!
Für Carine und mich ist Amateurfunk eine Herzensangelegenheit. Es ist bei Weitem nicht bloss unser Beruf – Amateurfunk ist unsere Passion 🙂 Wie Du Funkamateur bzw. Funkamateurin wirst, und was Dir das grossartige Hobby bietet, dazu findest Du eine kleine Zusammenfassung unter Was ist Amateurfunk. Na? Haben wir Dein Interesse geweckt? Dann bitte einfach melden; eine kurze Mail genügt! Wir beissen nicht 😉