Wie bringen wir die vielen Funkamateure in die Luft?
Das ist eine Frage, die Carine und ich uns hin und wieder stellen. In den vergangenen Jahren durften wir viele von euch auf eurem Weg zur erfolgreichen Amateurfunkprüfung begleiten und euch u.a. in unseren Praxis-Workshops wertvolle Tipps für euren eigenen Einstieg in die Welt des Amateurfunks vermitteln.
SOTA – Portabelbetrieb mit Suchtpotenzial
Carine und ich sind selber sehr aktive Funkamateure. Dabei stellen wir fest, dass vor allem der SOTA-Betrieb eine Betriebsart ist, die Funkamateure nachhaltig zu begeistern vermag – hat ein Funkamateur erstmal SOTA-Luft geschnuppert und seine erste(n) Aktivierung(en) erfolgreich absolviert, dann ist er i.d.R. vom SOTA-Virus infiziert und sammelt fortan fleissig grossartige und lehrreiche Erfahrungen im praktischen Amateurfunkbetrieb 🙂
Das SOTA-Fieber ist aufgrund der hohen Attraktivität dieser Betriebsart zwar hoch-ansteckend, aber es ist nicht gefährlich 😉 Falls ihr also auf einen OM oder eine YL trefft, der/die darunter leidet, dann dürft ihr ihm/ihr ganz ohne Bedenken ohne Schutzmaske entgegentreten 😉
Nicht jeder Funkamateur findet aber den Weg zu SOTA, und SOTA ist auch nicht die einzige Betriebsart, die zu begeistern vermag. Im Zentrum unseres Hobby steht die Kommunikation untereinander. Dabei ist es besonders interessant, wenn ich als OM oder YL auch mit Funkamateuren in meiner näheren Umgebung kommunizieren kann. Das 80m-Band bietet die passenden Voraussetzungen dazu: mit einem Stück Draht und 100W Sendeleistung kann sich hier der OM in Genf komfortabel mit der YL in Romanshorn unterhalten, der Walliser mit dem Solothurner und der Luzerner mit einem Funkamateur in Zernez.
Seit vielen Jahren trifft man sich auf dem 80m-Band aus diesem Grund sehr gerne zu täglichen „Runden“, in denen man sich i.d.R. über die aktuellen Wetterdaten und über die Rapporte, selten auch über persönliche Erlebnisse austauscht. Vielen Funkamateuren geben solche Runden auch eine Struktur im Tagesverlauf und leisten einen wertvollen Beitrag ans Sozialleben. Auch viele Newcomer verfolgen diese Runden zwar sehr fleissig als Zuhörer – oftmals getraut man sich aber dann trotzdem nicht aktiv daran teilzunehmen, und man wird zunehmend zum Höramateur…
Carine und ich haben uns Gedanken darüber gemacht und möchten gerne mal einen kleinen Impuls geben die Kommunikation „auf Amateurfunkwegen“ wieder ein wenig anzukurbeln. Wir haben deshalb das 80m-Spektrum in den vergangenen Wochen ein wenig beobachtet und nach einer Frequenz Ausschau gehalten, die nicht für regelmässige Runden verwendet wird, und quasi als „On-air-Treffpunkt“ für Funkamateure in der Schweiz und im grenznahen Ausland genutzt werden könnte. Wir hatten uns ursprünglich für 3’675kHz als HB-OnAir-Frequenz entschieden, und wir durften mit sehr viel Freude feststellen, dass vor allem anfänglich immer wieder Traffic auf der Frequenz zu verzeichnen war 🤓🤓
Auch wir durften einige QSOs mit einigen von euch führen und haben die HB-OnAir-Frequenz immer mal wenig im Hintergrund mitlaufen lassen. Leider hat sich herausgestellt, dass der Bereich rund um 3’675 sehr gerne von Stationen im nahen Osten und in Italien für Lokal-Runden genutzt wird, und dass auf 3’673kHz regelmässig der Seewetter-Bericht in USB gelesen wird, was sich als unangenehmes „Quäken“ auf 3’675 in LSB äussert.
Wir haben uns deshalb entschlossen den „HB-OnAir-Kanal“ auf eine Frequenz zu verschieben, die doch zumindest tagsüber deutlich weniger oft belegt ist – Unser Vorschlag: HB-OnAir auf 3’721kHz
Lasst doch euren KW-Transceiver einfach mal auf 3.721MHz in LSB laufen, wenn ihr im Shack sitzt und nicht auf einer anderen KW-Frequenz aktiv seid! Bei uns läuft die Frequenz immer mal wieder im Hintergrund mit, und wenn wir nicht beide total „im Seich“ sind, dann versuchen wir natürlich auch mal kurz die PTT-Taste zu drücken, wenn wir Traffic wahrnehmen… Übrigens: 80m eignet sich trotz Tagesdämpfung fast rund um die Uhr für Funkverbindungen im Umkreis von einigen 100km.
Bitte beachtet, dass es aufgrund unserer Arbeitsbelastung nicht möglich ist für uns die HB-OnAir-Frequenz quasi zu „moderieren“. Gerne antworten wir aber auf eure Anrufe oder stehen euch auch für kurze Tests zur Verfügung, sofern es unser „Zeitmanagement“ grad erlaubt. Es wäre schön, wenn wir mit unserer Idee die Kommunikation unter den Funkamateuren auch auf dem HF-Weg wieder ein wenig ankurbeln könnten 🙂🙂