Ist mein Handfunkgerät noch up-to-date?

Ich (HB9NBG) habe meine Lizenz 1989 gemacht. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich mit viel Herzklopfen zum ersten Mal ein Relais aufgetastet und CQ gerufen hatte – es war der „Petit Ballon“ auf 145.625MHz. Das FT-23R von YAESU war mein allererstes Amateurfunkgerät und für einige Jahre mein treuer Begleiter. Das „Handy“ war das kompakteste seiner Klasse und „konnte“ nur 2m und einfach FM, hatte ein paar Speicherplätze und einen 1750Hz-Ton für das Auftasten der Repeater. Auch als „UKW-Amateur“ stand mir damals eine regelrechte Spielwiese von Betriebsarten zur Verfügung; mit einem gebrauchten FT-290R ging’s so schon bald auf DX-Jagd im 2m-Band, und parallel dazu hatte ich erste Erfahrungen mit „Chatten“ über das damals sehr populäre Packet-Radio gemacht. User-Zugänge zum Packet-Radio-Netz hatten damals im 70cm-Band gearbeitet, und als einfaches Packet-Einstiegs-Setup diente vielen Funkamateuren damals ein C64 mit DIGICOM-Modem und ein einfacher 70cm-FM-Transceiver. KENWOOD lancierte zu der Zeit das Duoband-Handfunkgerät TH-77D – der perfekte Packet-TRX für mich 🙂 . Mit den aufkommenden 70cm-Repeatern auch für Voice war das KENWOOD-Gerät für mich der ideale Alleskönner, bis ich es 1996 zum reinen Packet-TRX degradiert hatte und mich das neue FT-50R von YAESU fortan bei meinen Outdoor-Aktivitäten begleitet hatte… es folgte darauf das VX-6, und kurz darauf das VX-8DE, das eine echte kleine Revolution dargestellt hatte, weil es das erste Handfunkgerät mit integrierter APRS-Funktionalität war.

Das YAESU FT-5D
Das „Handy“ mit state-of-the-art Ausstattung

Viele Jahre sind ins Land gezogen, seit ich damals beim FT-23R erstmals in meinem Leben eine PTT-Taste gedrückt hatte. Wurden vor über 30 Jahren Amateurfunk-Relais ausschliesslich mit dem 1750Hz-Ton aufgetastet und hatten in den 1990ern Repeater ausschliesslich in FM gearbeitet, sind die Anforderungen an ein modernes Handfunkgerät im Amateurfunkbereich heute deutlich vielfältiger geworden. Zweifellos gehört ein „Amateurfunk-Handy“ noch heute zur Grundausstattung eines Funkamateurs und sollte im „Starter-Kit“ jedes Newcomers enthalten sein. Es sollte 2m und 70cm „können“, und es sollte einen VFO-Mode bieten, in dem ich ganz einfach jede beliebige Frequenz im 2m- und im 70cm-AFU-Bereich eingeben und mich so spontan der „Umgebung“ anpassen kann. Eine Taste „T-Call“ ist auch heute nicht verkehrt, da Repeater vereinzelt noch immer mit 1750Hz aufgetastet werden – vielfältige Subaudio-Funktionen sind allerdings heute unabdingbar, weil viele moderne Relais nur noch mit Tone-Squelch oder TONE gearbeitet werden können. Neben Analoger FM-Kommunikation halten seit einigen Jahren auch Digitale Betriebsarten Einzug im 2m- und 70cm-Bereich; unter ihnen darf C4FM mit dem weltweiten Wires-X-Netz von YAESU wohl als die Digitale Betriebsart bezeichnet werden, die dem Amateurfunkgedanken offener Kommunikation am nahesten kommt. Auch für SOTA-Aktivatoren hat ein Handfunkgerät einen wichtigen Stellenwert: Viele SOTA-Gipfel lassen sich mit geringstem Aufwand auch auf 2m in FM aktivieren. Allerdings kann ein entsprechend ausgestattetes Handfunkgerät auch dann wertvolle Dienste leisten, wenn die eigentliche Aktivierung z.B. mit einem KX2 auf Kurzwelle über die Bühne geht: Zentral dafür, dass eine SOTA-Aktivierung erfolgreich ist, ist das sogenannte „Spotting“; gemeint damit ist die Bekanntmachung meiner Aktivität auf SOTAwatch in Echtzeit direkt vom Gipfel. Viele SOTA-Aktivatoren nutzen dafür eine App auf dem Smartphone. Aber was, wenn auf dem Gipfel kein Handy-Netz zur Verfügung steht? Genau da ist die APRS-Funktionalität des Handfunkgeräts Gold wert, denn über sogenanntes „APRS-to-SOTA-Spotting“ lässt sich ein Spot ganz einfach auch ohne Internet-Verfügbarkeit übers Handfunkgerät absetzen.

Ja, es gibt tatsächlich einige Aspekte bzw. Anforderungen, die für die Anschaffung eines neuen Handfunkgerätes sprechen könnten – Das FT-5D von YAESU erfüllt sie alle 🙂