SOTA – Tourentipp der Woche: Sportliche Doppelaktivierung hoch über dem Genfersee

„Draussenfunken“ eröffnet uns Funkamateuren Tür und Tor unser Hobby mit Aktivitäten im Freien zu kombinieren. Viele Funkamateure haben aufgrund von Antennen-Restriktionen nicht die Möglichkeit von zu Hause auf den KW-Bändern QRV zu sein, oder sie sind aufgrund ihres Standorts oder durch den hohen Grundrauschpegel stark eingeschränkt, was ihre Möglichkeiten beim Mitmischen im „DX-Geschäft“ betrifft. Portabel-Diplom-Programme wie SOTA, POTA, WWFF, etc. erfreuen sich deshalb zunehmender Beliebtheit – sie lassen sich mit kleinerem „Hardware-Aufwand“ betreiben, und weil Du für Deine „Chaser“ und „Hunter“ bzw. Jäger ein attraktiver QSO-Partner bist, kommt auch die Funkpraxis und damit der Spass am Funken nicht zu kurz. Vor allem bei den SOTA-Funkern kann eine sogenannte Aktivierung bei entsprechender Gestaltung auch mit mehr oder weniger intensiver sportlicher Ertüchtigung verbunden sein – SOTAler in den Alpenländern verbinden ihre Funk-Aktivitäten immer wieder gerne mit ausgedehnten Bergtouren. Auch für Carine und mich ist SOTA die Gelegenheit unsere beiden grössten Leidenschaften Amateurfunk und Bergwandern miteinander zu kombinieren. Seit 10 Jahren erkunden wir die Schweizer Bergwelt inzwischen nicht bloss mit Bergwanderausrüstung, sondern auch mit Amateurfunkgeräten und ultraleichtem Antennenequipment im Rucksack und erleben dabei sowohl die Schweizer Bergwelt als auch den Amateurfunk immer wieder auf besonders eindrückliche Weise. Vor einigen Jahren haben wir dabei damit begonnen von jeder unserer Touren einen kleinen Bericht mit einigen Highlights der Tour, Informationen zum Equipment, das wir dabei eingesetzt haben, und auch immer wieder mit kleinen Anekdoten gespickt, zu schreiben. Einige dieser Touren möchten wir für euch herauspflücken und sie euch hier als „Tourentipp zur Nachahmung“ präsentieren – heute mit einer schönen Tour über 2 SOTA-Gipfel zwischen dem ausklingenden Winter und dem aufbrechenden Frühling im nordwestlichen Unterwallis …

Les Jumelles HB/VS-235, 2215m (8 Punkte) und Le Grammont HB/VS-103, 2172m (8 Punkte)

Mittendrin statt nur dabei! Ein Tag wie er schöner nicht starten könnte: Die Sonne lacht bereits vom stahlblauen Himmel, als wir um kurz vor 08:00 Uhr in der Früh mit dem Auto von Vouvry nach „Le Flon“ oberhalb von Miex flitzen. Das Auto ist parkiert – es kann losgehen… Es geht grad recht zur Sache im 1. Aufstieg des Tages über rund 350hm ins wunderschöne Bergdörfchen Taney. Das kühle Rivella im kleinen Beizchen haben wir uns jetzt redlich verdient. Unsere Blicke schweifen nach Westen: Gewaltig thronen sie da oben; die 2 Felsbrocken – wie Zwillinge. Und so heißen sie auch: „Les Jumelles“. Und den grösseren der beiden nehmen wir jetzt in Angriff… Lieblich schlängelt er sich am westlichen Dorfausgang links dem Hang entlang bergwärts, der Wanderweg. Wir folgen ihm bis zur Abzweigung „La Combe“ und dann in eben der Richtung weiter… und plötzlich finden wir uns wieder: Mittendrin und nicht nur dabei! Wie in einer anderen Welt und weit weg von jeglicher Zivilisation …durch Karstfelder und märchenhafte Tannenwälder hindurch und immer mit Blick auf den gewaltigen „Grossen Zwilling“. La Combe ist erreicht – jetzt kurz durchschnaufen und ab in den steilen Schlussaufstieg über einen Saumpfad über die Südflanke und schliesslich mit leichtem, luftigen Gekraxel zum Gipfelkreuz unseres ersten Gipfels des Tages… Geschafft! Wir stehen oben auf dem HB/VS-235 und schauen jetzt tief runter ins Tal, von wo wir vor 2 einhalb Stunden noch hier hinauf geblickt hatten. HB9NBGs Clever-Whip-Kit ist ruckzuck aufgebaut, und schon geht’s on-air; zuerst auf 17m, dann auf 20m, und die Signale donnern aus ganz Europa regelrecht herein 🙂 20 Morseverbindungen sind geloggt – Zeit die Segel hier oben zu streichen! Heute müssen wir’s wieder einmal nicht besser können, aber länger 😉 …der OVO-Riegel bringt“s! Und um halb 1 Uhr Mittags geht’s auch schon wieder auf den Abstieg… La Combe ist passiert, und gemütlich geht’s weiter talwärts… noch sind wir uns nicht schlüssig, bzw. wir sind uns nicht ganz einig, ob heute noch ein zweiter Gipfelaufstieg drin liegt!? Schliesslich haben wir schon 1’200 Höhenmeter Aufstieg in den Beinen. Ein Blick in den SOTlas – ich bin mir sicher, Carine weniger 😉 Wir versuchen’s und folgen einem Schotterweg, der mehr oder weniger der Höhenlinie entlang die Ostflanke des „Grossen Zwillings“ traversiert…. hmmm… leider geht er weiter talwärts, und da wollen wir jetzt definitiv doch noch nicht hin! Ein Geisspfad führt vom Weg auf der Höhe vom 1’587m steil die Grasflanke hoch Richtung „Le Grammont“ …ja, es geht ans Eingemachte! Man sammelt sich noch einmal und fokussiert sich… auf das silbrig schimmernde Gipfelkreuz des Grammont, das von Weitem im Sonnenlicht erstrahlt, und dessen Anblick unsere letzten Energiereserven mobilisiert …der Schlussgrat ist erreicht, und der Blick auf den gewaltigen Genfersee verleiht uns schliesslich die Flügel, die’s jetzt definitiv braucht. Geschafft! Wir stehen tatsächlich oben auf dem zweiten Gipfel des Tages, dem „Le Grammont“ HB/VS-103, und der Ausblick raubt uns schier das letzte Bisschen Atem 🙂  HB9NBGs Clever-Whip-Kit ist wiederum ruckzuck aufgebaut, und schon geht’s wieder on-air… Der Wind bläst hier oben empfindlich! Umso schneller möchte man die erforderlichen Verbindungen im Log und die zweite SOTA-Aktivierung des Tages im Sack haben! Es geht schliesslich auch fix mit dem Top-Equipment, und schon nach wenigen Minuten Betrieb sind 11 Morseverbindungen mit ganz Europa bis auf Madeira geloggt. Noch das obligate Gipfel-Fotoshooting beim Kreuz, das uns von Weitem den Weg gewiesen hatte, und schon geht’s ab auf den Abstieg an traumhaft schönen Krokus-Feldern vorbei zurück nach Taney, wo uns vor der Kulisse des wunderschönen Lac de Taney ein kühles Bier und ein feines Plättli erwarten 🙂 Zu unserer eigenen Überraschung sind wir recht früh dran: Es ist erst kurz nach 17 Uhr – früh genug, um auch noch den Schlussabstieg zurück nach „Le Flon“ unter die Füsse zu nehmen… Das war echt eine coole SOTA-Tour!

Die Daten zur Tour (Aktivierungen vom 16.Mai 2025)
22.6km, 1’860 Höhenmeter Aufstieg, 1’870 Höhenmeter Abstieg und 6Std 45min reine Marsch- und Kraxelzeit insgesamt

SOTA – Das Handbuch

Die neue Auflage ist da!

SOTA, POTA, WWFF, COTA, etc… Das sind sie; die Betriebsarten, die draussen stattfinden. Hast Du Amateurfunk schon mal im Freien ausprobiert? Viele Funkamateure haben aufgrund ihrer individuellen Wohnsituation nicht die Möglichkeit zu Hause Antennen für den Betrieb auf den Kurzwellen-Bändern aufzubauen. Das Hobby deswegen an den Nagel hängen? Auf keinen Fall! Für uns Bewohner eines Alpenlandes bietet sich der Funkbetrieb von Berggipfeln oder auch schon von Hügeln z.B. im Jura geradezu ideal als Alternative zum Amateurfunkbetrieb zu Hause an. Amateurfunk mit einer Wanderung zu verbinden und dabei mit wenig „Hardware-Aufwand“ und QRP-Equipment QSOs rund um den Globus zu fahren und sogar grossartige DX zu loggen, das macht unglaublich viel Spass  Aber wie funktioniert eigentlich SOTA? Gibt’s bei mir in der Nähe sogar einen kleinen SOTA-Gipfel, auf dem ich mal erste Erfahrungen sammeln kann? Was brauche ich dafür? Wie und womit logge ich meine QSOs auf dem SOTA-Gipfel? Carine und ich sind selber seit 10 Jahren als SOTA-Aktivierer auf Tour und haben dabei schon fast 800 SOTA-Gipfel in der Schweizer Bergwelt aktiviert. 2017 haben wir zum ersten Mal unseren Workshop SOTA für Einsteiger durchgeführt und dafür auch ein Dossier mit den Grundlagen zum SOTA-Betrieb verfasst. In den 8 Jahren, die seither vergangen sind, durften Carine und ich dank SOTA unzählige grossartige Bergtouren erleben und dabei Tausende von QSOs in FM, SSB und CW mit allen Kontinenten loggen. Aus allen unseren Erfahrungen haben wir das Essenzielle für euch herausgepickt und präsentieren euch jetzt unser neues, 44-seitiges Werk „SOTA – Das Handbuch“, das euch Step-by-Step erklärt, wie ihr selber erfolgreich und mit viel Spass in die Betriebsart SOTA einsteigt und dabei schon bald eure ersten On-Air-Gipfelerfolge feiert

SOTA – Das Handbuch  |  SOTA von A-Z auf 44 Seiten in Farbe (Auflage Februar 2025)  |  CHF 29.90

Das Handbuch ist ab Lager lieferbar – jetzt bestellen per Mail an info@lutz-electronics.ch !

Mehr Literatur aus der Funkpraxis  ihr unter Funkpraxis – Literatur.

BABY-LOOP wieder ab Lager verfügbar – Mit noch attraktiverem Preis!

Bestimmt habt ihr auch schon mal unsere News-Posts mit Tipps rund ums DX-en gesehen. Einige unter euch werden sich dabei gedacht haben „alles schön und gut, aber mit dem Platz, der mir für den Aufbau einer KW-Antenne zur Verfügung steht, wird’s wohl nichts mit Funkbetrieb rund um den Globus 

BABY-LOOP auf dem Balkon der Stadtwohnung von HB9GWK. OM Robi dreht die Antenne von Hand – etwas komfortabler ginge es mit einem kleinen Rotor. So geht DX auch bei absolut begrenzten Möglichkeiten!

Ja, in der Tat: Kurzwellen haben mehr Platzbedarf, als es ihre Bezeichnung erahnen lässt . Besonders wer im DX-Geschäft auf den niedrigfrequenten Kurzwellenbändern mitmischen möchte, kommt nicht darum herum eine ausgewachsene Drahtantenne möglichst hoch über Grund aufzuspannen. Die begehrten DX-Peditions arbeiten allerdings neben dem 80m-Band auch auf 40-10m. Eine platzsparende Lösung für diese Bänder sind die Verticals von HyGain; sie haben eine flache Abstrahlung und sind für DX eine gute Wahl – aufgrund der doch nicht unerheblichen Windlast ist allerdings eine Abspannung bei solchen Verticals unumgänglich, und so fallen sie auch schon wieder für viele Funkamateure als Lösung weg. Eine Beam „lebt von ihrer Aufbauhöhe“ – ebenfalls ein Killerkriterium für viele. Aber da gibt’s tatsächlich noch eine Antennenform, die – zu unrecht – von vielen Funkamateuren belächelt wird: Die Magnetische Loop-Antenne. Magnetische Loop-Antennen sind Steil- und Flachstrahler zugleich und haben sogar eine Richtwirkung – und einige davon sogar ein Vor/Rückverhältnis. Besonders beliebt ist dabei die BABY-LOOP des Italienischen Herstellers Ciro Mazzoni; die Antenne hat gerade mal einen Durchmesser von 1m und zeigt ihre beste Performance bei einer Aufbauhöhe von gerade mal 1.5 – 2.5m über Grund. Mit dem ausgeklügelten Konzept räumt Mazzoni „Unschönheiten“ wie die fummelige Abstimmung, die extrem kleine Empfangs-Bandbreite oberhalb und unterhalb der abgestimmten Resonanz und die Limitierung bei der Sendeleistung aus dem Weg 

 

 

 

Mit 100W auf DX-Jagd

Carine und ich gehören zu den glücklichen OMs und YLs, die genügend Platz ums Haus und keine „schwierigen Nachbarn“ haben 🙂 So stehen uns für unsere On-Air-Aktivitäten von Beams für KW, VHF und UHF, über Verticals für viele Frequenzbereiche und ausgewachsene Drahtantennen bis hin zur schmucken BABY-LOOP viele Antennen zur Verfügung 🙂

HB9NBG nutzt die BABY-LOOP verhältnismässig selten – trotzdem kommen mit 100W in SSB und CW immer wieder beeindruckende QSOs zustande mit der kleinen Antenne

Zugegeben, wenn man eine Beam zur Verfügung hat, über die man mit 1kW Sendeleistung im DX-Geschäft mitmischen kann, dann liegt es nah, dieses Setup als „Standard-Setup“ zu nutzen. z.B. 30m kann allerdings unsere Beam nicht, und genau für Aktivitäten auf diesem Band und auch, weil es unglaublich viel Spass macht DX-Stationen mit einem sehr viel kleineren Setup zu loggen, nutze ich selber auch gerne hin und wieder die BABY-LOOP. Eigentlich passiert das allerdings viel zu wenig, aber trotzdem sind mit der kleinen Magnetic-Loop und der daran angeschlossenen K3S-linie mit 100W schon ganz beeindruckende DX zustande gekommen (siehe Karte) 🙂 . Ich sollte dabei noch einen nicht unwesentlichen Punkt erwähnen, der doch recht wichtig ist, um die DX-Erfolge der BABY-LOOP etwas einzuordnen bzw. sie hervorzuheben: Die Verbindungen, die auf der Karte dargestellt werden, wurden ausschliesslich in SSB und in CW getätigt – es finden sich keinerlei FT8/FT4-QSOs darunter.

Wir hatten vor einigen Jahren ein Video auf unserem YouTube-Kanal veröffentlicht, das sich mit der Theorie und Praxis von grundsätzlich unterschiedlichen Antennen-Bauformen für den Betrieb auf den KW-Bändern befasst. Nach Erläuterungen der Funktionsweise von Dipolen, von Beams, von Verticals und eben von Magnetic-Loops gehen wir in dem Video auch aufs Band und zeigen euch in einem eindrücklichen Direktvergleich die Performance der verschiedenen Antennen- wie sich die BABY-LOOP in dem Vergleich zeigt, ist absolut beeindruckend 🙂


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren »

Ja, es gibt auch Antennen mit kleinem Platzbedarf, die man sogar aufbauen kann, wenn eigentlich kein „Antennenbauwetter“ herrscht, und sogar, wenn man in einem eng bebauten Wohnquartier oder sogar in einer Stadtwohnung zu Hause ist oder „schwierige Nachbarn“ hat: Die BABY-LOOP zaubert auch denjenigen OMs und YLs DXCCs ins Log, von denen sie aufgrund ihrer limitierten Platzverhältnisse bisher wohl nicht einmal zu träumen gewagt haben.

Die BABY-LOOP ist übrigens wieder ab Lager verfügbar bei uns – und ihr Preis ist vorübergehend noch etwas attraktiver 🙂

Grosse Ehre: HB9NBG+HB9FZCs Winter-SOTA-Aktivitäten im Newsletter von ELECRAFT USA

9 Jahre ist es bereits her, seit ELECRAFT den KX2 lanciert hat. Zu dem Zeitpunkt war die „SOTA-Karriere“ von Carine und mir gerade mal 1 Jahr alt, und wie viele andere SOTA-Aktivatoren weltweit hatten auch wir unsere ersten SOTA-Erfolge mit dem FT-817ND von YAESU „gefeiert“. Auf unseren ganz grossen mehrtägigen Bergtouren war damals der FT-817ND oftmals gar nicht mit dabei, weil er einfach zu schwer war und das Arbeiten mit diesem TRX auch den Einsatz resonanter Antennensysteme oder eines externen Tuner und bei länger dauernden Aktivitäten auch einen externen Akku erfordert. Als ELECRAFT dann mit dem KX-2 einen ultrakompakten KW-Transceiver lancierte, der 10W Sendeleistung, einen internen ATU mit breitem Anpassbereich und viele weitere, wertvolle Features beinhaltet, war es für uns sofort klar, dass wir mit dem neuen, ultrakompakten und leistungsfähigen SOTA-Equipment ab sofort richtig durchstarten konnten 🙂

Unsere erste Teilnahme als Aussteller an der HAM RADIO in Friedrichshafen im Jahr 2023 – Ein Meilenstein in der Firmengeschichte von Lutz-Electronics

Die Firma ELECRAFT hatte uns vom ersten Moment an beeindruckt; sowohl mit ihren einzigartigen Produkten als auch mit ihrer Philosophie, in der Support ganz gross geschrieben wird. Durch unsere eigenen SOTA-Aktivitäten in den Schweizer Alpen wurden wir auch als „Field-Tester“ für ELECRAFT interessant, und weil unsere eigene Firmenphilosophie, welcher wir seit über 30 Jahren treu geblieben sind, geradezu perfekt zu derjenigen von ELECRAFT passt, hat sich sehr bald eine engere Zusammenarbeit ergeben, und seit 2017 sind Carine und ich mit unserer Firma Lutz-Electronics offizieller Distributor von ELECRAFT USA

Inzwischen ist ELECRAFT für uns zur wichtigsten Marke in unserem Sortiment geworden. Der KX2, der KH1, der KX3, die KXPA100, die KPA1500, die KPA500 und der K4 haben sich zu unseren absoluten Bestsellern gemausert, und auch regelmässige Reparaturen von ELECRAFT-Komponenten in unserer eigenen Werkstatt haben einen hohen Stellenwert für uns.

Eine grosse Überraschung für uns war eine Anfrage von der Marketingabteilung von ELECRAFT vor einigen Wochen: Carine und ich hatten im Februar wieder einmal Gelegenheit unserer eigenen Lieblings-Betriebsart nachzugehen – dem SOTA-Betrieb. Die Wetterbedingungen waren eine ganze Woche lang ausgezeichnet – die Ausbreitungsbedingungen auf den KW-Bändern ebenso nicht schlecht. Aus früheren Aktivitäten kannten wir u.a. auch die Walliser- und Waadtländer Alpen schon sehr gut, und so waren wir Anfang Februar kurzerhand und sehr spontan in Richtung Südwesten unseres Landes aufgebrochen. Es folgten insgesamt 10 SOTA-Gipfelaktivierungen innert 5 Tagen mit unvergesslichen Highlights in den Schweizer Alpen . ELECRAFT hatte von unseren Aktivitäten „Wind bekommen“ und hatte uns angefragt, ob wir einen Erlebnisbericht in Englisch für sie verfassen würden, den sie in ihrem eigenen Newsletter, der weltweit verschickt wird, präsentieren würden – heute wurde er nun verschickt: Der ELECRAFT Newsletter Frühling 2025.

HB9NBG+HB9FZC auf YouTube – Schon abonniert?

Wusstet ihr, dass meine YL Carine (HB9FZC) und ich uns vor ziemlich genau 20 Jahren wegen unserer gemeinsamen Leidenschaft für grossartige Bergtouren kennengelernt haben? Ich war damals bereits seit 16 Jahren lizenzierter Funkamateur, und hatte natürlich auch ein Handfunkgerät mit dabei auf unserer ersten gemeinsamen Bergtour. Als wir dann erst Jahre später eher zufällig zum ersten Mal von SOTA gehört hatten, war’s auch für Carine sonnenklar, dass sie auf unseren Gipfeltouren nicht bloss mein Log führen, sondern selber on-air gehen wollte, und sie machte 2015 selber die Class A – Lizenz. Mit SOTA lernten wir die Bergwelt von einer ganz anderen Seite kennen, und unsere Touren in der Schweizer Alpenwelt wurden immer noch beeindruckender 🙂 So war heute vor fast 10 Jahren die Idee bei uns geboren, unsere Bergerlebnisse in kurzen Gipfelvideos auf unserem eigenen YouTube-Kanal zu teilen. Aus den kurzen Gipfel-Clips wurden schon bald kleine Erlebnisvideos, und inzwischen gibt’s auf unserem YouTube-Kanal neben der Playlist „SOTA“, die grossartige Bergtouren mit eindrücklichen Funkerlebnissen kombiniert, weitere Playlists, die sich um viele Facetten unseres grossartigen Hobbys Amateurfunk drehen – eine Playlist umfasst sogar spannende Videos, die wir in Englisch produziert haben. Wenn ich mir unseren YouTube-Kanal, der vor fast 10 Jahren mit einfachen Kurz-Videos gestartet hatte, so anschaue, dann staune ich selber ein wenig, was Carine und ich in den vergangenen Jahren alles so produziert haben: Sage und schreibe 292 Videos findet ihr heute auf unserem Kanal 🙂 Habt ihr ihn schon abonniert?

Unser Einstiegsvideo ist zwar schon ein wenig in die Jahre gekommen, aber es zeigt uns schon so, wie wir noch immer ticken 😉 …


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren »

Ach ja: Abonnieren nicht vergessen!

Sporadic-E Saison beginnt

Kennt ihr die Phänomene der KW-Ausbreitung? In unserem Workshop Funkbetrieb in der Praxis gehen wir jeweils sehr detailliert darauf ein und auf unserer Seite Auf Kurzwelle um die Welt (DX) findet ihr alle Infos inkl. Erklärvideos dazu, wie ihr erfolgreich im KW-DX-Geschäft mitmischt. Im Frühling wird eines der Phänomene für uns Funkamateure aber besonders interessant: Die Ausbreitung mit Reflexion an der Sporadic-E Schicht. Wie es die Bezeichnung verrät, bildet sich diese Schicht der Ionosphäre sporadisch – der Faustregel nach geschieht das sehr häufig im Zeitraum zwischen Mai und September und grundsätzlich nur tagsüber.

Während „echte“ KW-DX-Verbindungen durch Reflexion an den deutlich höher liegenden F-Schichten zustande kommen, sind „Skips“ durch Reflexion an der E-Schicht für die KW-Bänder 20 – 10m einerseits deutlich kürzer – man spricht von „Short-Skip-Bedingungen“- und andererseits vermag es die stark ionisierte E-Schicht auch 6m-Wellen, 4m und bei idealen Sporadic-E Bedingungen sogar 2m zu reflektieren.

Für die KW-Amateure, die bevorzugt Jagd auf „echte“ DX machen, verschiebt sich damit ihre Haupt-Aktivitätszeit bevorzugt in die Abend- und Nachtstunden. Für SOTA- und andere Portabel-Operateure beginnt die Zeit im Jahr, in der die Signale auf dem 20m-Band aus den Europäischen Ländern geradezu gewaltig stark sind – ganz Europa ist in den Sommermonaten täglich mit 59+ Rapporten mit KX2 und aufgesteckter Teleskopantenne zu erreichen.

Sporadic-E ist aufgrund der äusserst starken Signale ganz besonders auch für Funkverkehr auf 6m, 4m und auf 2m interessant, da schon mit sehr einfachem Equipment und kleinen Sendeleistungen QSOs mit ganz Europa gelingen; sehr beliebt für Sporadic-E-Betrieb im 6m- und im 4m-Band sind Richtantennen, die für diese Frequenzbänder relativ kompakte Abmessungen haben, und selbst mit der Multiband-Vertikal V-2000 gelingen i.d.R. auf 6m QSO’s mit ganz Europa. Auf 2m braucht’s zwar schon deutlich mehr Geduld und auch Glück, damit eine Verbindung über die Sporadic-E Schicht zustande kommt, aber auch hier sind solche DX mit sehr geringem Aufwand möglich – wie absolut beeindruckend es dann aber ist, wenn auf 144 MHz in SSB beispielsweise ein QSO mit den Shetland-Inseln über eine Distanz von rund 2’000km zustande kommt, dass zeigt der Mitschnitt des QSOs von HB9NBG mit GM4IPK am 22.6.1992 auf 2m in SSB – ich hatte damals ein altes SOMMERKAMP FT-290 mit 2.5W Sendeleistung und eine kleine HB9CV-Antenne im Einsatz. Ein wahrer „Sporadic-E – Alleskönner“ unter den modernen Transceivern ist der neue FTX-1 F  von YAESU, der in wenigen Wochen lieferbar sein wird, und auch der inzwischen schon legendäre FT-991A von YAESU – beide beherrschen neben allen KW-Bändern auch 6m und 2m in allen Modulationsarten. 4m-tauglich sind z.B. die KW-Transceiver FT-710, FT-DX10 und FT-DX101 von YAESU und der KX3 von ELECRAFT mit integriertem 4m-Transverter-Modul.

Amateurfunkbetrieb in der Praxis – Neue Auflage 2025

Unser beliebtes Handbuch, das euch den Amateurfunkbetrieb in vielen Facetten näherbringt, hat eine grundlegende und umfangreiche Überarbeitung erfahren. Der lizenzierte Funkamateur verfügt i.d.R. über grundlegende theoretische Kenntnisse in Elektrotechnik und Elektronik und weiss auch wie Amateurfunkkomponenten grundsätzlich funktionieren. Der Funkbetrieb an sich allerdings ist kein Prüfungsbestandteil und wird deshalb auch in vielen Vorbereitungskursen zur Amateurfunkprüfung nicht oder nur am Rande behandelt. Mit unserem Handbuch „Amateurfunk in der Praxis – Vom Einstieg bis zum DXCC“ erfahrt ihr alles, was ihr wissen müsst, damit euer Einstieg in die faszinierende Welt des Amateurfunks zum vollen Erfolg wird! Neben grundlegenden Informationen zur Abwicklung von QSOs in verschiedenen Betriebsarten findet ihr hier auch viel Wissenswertes über die Wellenausbreitung im KW- und im UKW-Bereich und u.a. auch Tipps und Tricks fürs erfolgreiche DX-en auf dem 6m- und dem 2m-Band. Wir haben das Handbuch komplett überarbeitet; es umfasst in der neuen Auflage 2025 62 Seiten und enthält neu u.a. auch ein umfangreiches Kapitel zum Einstieg in die Morsetelegraphie – das Inhaltsverzeichnis gibt euch einen detaillierten Überblick.

Handbuch „Amateurfunkbetrieb in der Praxis“ von René, HB9NBG (Auflage Januar 2025)  |  CHF 29.90

Jetzt bestellen per Mail an info@lutz-electronics.ch !

Mehr Literatur aus der Funkpraxis findet ihr unter Funkpraxis – Literatur.

Wir hatten vor einigen Jahren auch mal ein kleines Video mit einigen Infos zur Ausbreitung über die Sporadic-E Schicht gemacht mit einer Live-Demo von 6m-Sporadic und von Short-Skip-QSOs im KW-Bereich. Die Technik im Video ist zwar nicht mehr ganz up-to-date, aber die Physikalischen Gesetze wurden in der Zwischenzeit nicht neu definiert


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren »

Wie auf allen anderen Bändern hat sich auch auf dem 6m-Band neben der SSB-Traffic inzwischen ein sehr intensiver Betrieb in FT8 eingestellt. Als ganz besonders erfreulich ist uns aufgefallen, dass doch viele Funkamateure realisiert haben, dass es nicht unpersönliches FT8 sein muss, um QSOs auf 6m ins Log zu kriegen, und dass sich vermehrt auch wieder rege Traffic im CW-Segment einstellt auf 50MHz. Wir haben selber ein paar Mal Gelegenheit gehabt ein paar Sporadic E – Verbindungen in CW zu loggen auf 6m in den vergangenen Wochen und haben grad spontan ein solches QSO für euch mitgeschnitten…


Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren »

Die aktuelle erhöhte Sonnenaktivität eröffnet auf 2m ganz neue Möglichkeiten

Es gibt im Internet verschiedene Plattformen mit detaillierten Informationen zur Wellenausbreitung von den KW-Bändern bis UKW. Der Solarflux-Wert SFI gibt dabei einen Anhaltspunkt über die Aktivität der Sonne; grundsätzlich ist die Ionosphäre „leitungsfähiger“, wenn der SFI-Wert hoch ist. Damit DX-Verbindungen über die F-Schichten der Ionosphäre gelingen, muss neben dem hohen SFI-Wert allerdings der Kp-Wert gleichzeitig möglichst tief sein. Bei der herrschenden hohen Sonnenaktivität kommt es vermehrt zu starken Sonnen-Eruptionen, sogenannten CMEs, welche unsere Ionosphäre beeinflussen und zum totalen Ausfall der Kurzwellenkommunikation über die Raumwelle führen können. Bei besonders starken Ereignissen zeigen sich die einfallenden Sonnenwinde bei uns als beeindruckende Polarlichter bis in den Süden Europas, und es kommt zu sehr seltenen Aurora-Ausbreitungsbedingungen im 2m-Band, die – wie Sporadic-E – Verbindungen bis zu 2000km Reichweite im UKW-Bereich ermöglichen. Auf unserer Seite Funkbetrieb auf 2m (144MHz) geben wir euch viele wertvolle Informationen zum Funkbetrieb im 2m-Band und zeigen euch auf, was ihr dafür benötigt.

Nutzt solche einmaligen Chancen für SSB- und CW-Betrieb und belebt damit die Bänder, statt euch mit FT8 auf einen klitzekleinen Frequenzbereich zu fokussieren!

Die herrschenden Ausbreitungsbedingungen und -Phänomene geben uns die Möglichkeit Amateurfunk aus der Anonymität heraus wieder greif- und hörbar zu machen!

In diesem Sinne wünschen wir euch allen viel Erfolg im Sporadic-E- und mit viel Glück sogar im Aurora-Betrieb, und falls euch noch entsprechendes Equipment dafür fehlt, dann sind wir gerne für euch da 🙂

vy 73 de René, HB9NBG + 73/88 de Carine, HB9FZC