Schon länger wurde spekuliert – sowohl von vielen lizenzierten Funkamateuren rund um den Globus, als auch von Amateurfunk-Händlern: „YAESU – Quo vadis?“. Ich selber, René HB9NBG habe meine Lizenz 1989 gemacht. Mein allererstes Amateurfunkgerät war ein FT-23R von YAESU, mein erster Portabel-Allmode-Transceiver der FT-290 aus demselben Hause, und mein erstes modernes Stationsgerät vor über 20 Jahren ein FT-847 von YAESU – ich hatte mal am Rande in einem News-Beitrag darüber berichtet. Geräte von YAESU begleiten mich selber so schon fast 40 Jahre bei vielfältigen Amateurfunk-Aktivitäten, und neben unserer Hauptmarke ELECRAFT für gehobene Ansprüche sowohl im heimischen Shack als auch für die ganz grossen Draussenfunken-Abenteuer führen wir von den „Grossen“ Herstellern mit Begeisterung fürs Produkt auch die Geräte von YAESU in unserem Lagersortiment.
Mit dem FT-991 hatte YAESU 2015 den „Allrounder“ schlechthin auf den Markt gebracht. Mit seiner Funktionalität als modernes KW/6m/2m/70cm-Multimode-Gerät mit 100W Sendeleistung und integriertem ATU für die KW-Bänder und 6m und 50W auf 2m und 70cm war und ist der kompakte Transceiver noch heute DAS Gerät mit attraktivem Preis für Neueinsteiger und eigentlich auch ein Transceiver, der in keinem Shack fehlen sollte. Auf den FT-991 folgte 5 Jahre später im selben Preis-Range der FT-DX10, der als reiner KW-ler mit neuer SDR-Technologie und sehr guten Technischen Daten aufhorchen liess und noch immer lässt. Das Segment der Portabel-Funker schien YAESU indes vergessen zu haben – mit dem FT-818 hatte man zwar die YAESU-Portabel-Fans bei Laune halten wollen, aber nüchtern betrachtet hatte der Hersteller 2018 ganz einfach eine leicht modifizierte Kopie einer Kopie des bereits im Jahr 2000 lancierten, legendären FT-817 auf den Markt gebracht – böse Zungen interpretierten den Modell-Zusatz „ND“ als Abkürzung für „No Difference“ 😉 . Auch die Freunde der gepflegten Mobilfunk-Kommunikation standen nach der Abkündigung des ebenso legendären FT-857 quasi vor einem Trümmerhaufen; denn der FT-891, den man bei den Japanern als „Nachfolger“ des Allband-All-Mode-Mobil-TRX lanciert hatte, war ein reinrassiger KW-ler.
Mit einem echten Paukenschlag ersetzt YAESU sie nun alle auf einen Streich – mit dem neuen FTX-1 🙂
Schon fast ein halbes Jahr ist es her, seit der Japanische Hersteller mit der Ankündigung eines neuen Portabel-Transceiver aufhorchen liess. Bilder eines Prototyps kursierten in den Weiten des Internets und einige einschlägige YouTuber hatten mit entsprechenden Videotiteln echte „Klick-Bestseller“ lanciert 😉 Wir hatten uns damals mit ähnlichen Aktionen bewusst zurückgehalten – keine detaillierten Technischen Daten waren verfügbar, ja noch nicht einmal die Gehäuseabmessungen und das Gewicht des Transceivers, der als die neue „Portabel-Referenz“ angekündigt wurde.
Just als Carine und ich nach langem Break vergangene Woche wieder einmal ein paar Tage auf SOTA-Tour waren, ist bei uns u.a. eine E-Mail von YAESU mit allen Details zum neuen FTX-1 eingegangen. Gleichzeitig machten in den Sozialen Medien Posts rund um den Neuling aus dem Hause YAESU die Runde – solche von Mitbewerbern von uns, solche von den schon erwähnten einschlägigen YouTubern und auch viele Kommentare von Funkamateuren aus der ganzen Welt. Nun, eine meiner obersten Prioritäten heute Morgen, als für uns der Ernst des Lebens nach unserer Ferienwoche wieder begonnen hatte, war es mich mal ganz unvoreingenommen mit den Unterlagen von YAESU zum FTX-1 auseinander zu setzen. „Viel zu teuer!“, „Wer soll so etwas kaufen?“, „Der Flopp des Jahres“ und ähnliche Aussagen konnte man bisher über den FTX-1 nachlesen – sogar von Händlern. Da kommt bei uns doch die Frage auf, ob diese Kommentar- und Videoverfasser überhaupt verstanden haben, was YAESU hier in Kürze lancieren wird!?
Wir haben uns das Konzept mal näher aus dem Blickwinkel aktiver Funkamateure angeschaut – macht euch doch mal selber ein Bild: YAESU FTX-1 (KW/6m/2m/70cm)