Wir erinnern uns gut an die letzte Arbeitswoche vor unseren diesjährigen Sommerferien: Viele unter euch haben uns persönlich bei uns im Laden, am Telefon oder per Mail schöne und erholsame Sommerferien gewünscht. Viele von euch hatten uns auch gefragt wohin es denn gehen soll in die Ferien – na wohin wohl: Ab in die Berge zum SOTA-Betrieb 🙂 Mehr als Jux hatte Carine zum einen oder anderen unter euch gesagt: „Das Ziel ist klar: 31 Tage Ferien – 31 Gipfel!“. Aus Jux wurde Ernst 😉 : Carine und ich durften in den vergangenen 4 Wochen wieder einmal auf eindrückliche Weise erfahren, dass SOTA eine wirklich einzigartige Amateurfunkbetriebsart ist; die einzigartige Kombination aus Sport, nämlich Bergwandern und Bergsteigen, aus Amateurfunktechnik und Kommunikation unabhängig von öffentlichen Kommunikationsnetzen und aus Wettbewerb – denn SOTA ist auch ein weltweites Diplomprogramm – eröffnet neue Welten, sowohl für den Berggänger mit dem „Aufspüren“ von unbekannten Gipfeln als auch für den Funkamateur durch QRM-freie Kommunikation von ausgezeichneten Standorten 🙂 .
Unser gesamtes SOTA-Equipment, das wir auf allen unseren SOTA-Touren mit uns führen, wiegt kaum mehr als 2kg und besteht aus den folgenden Einzelkomponenten:
In 23 SOTA-Bergtourentagen durften Carine und ich insgesamt 33 SOTA-Gipfel erklimmen und im SOTA-Diplomprogramm aktivieren. 10 der 33 Gipfel lagen dabei über 3’000m Höhe, und 4 davon waren SOTA-Erstaktivierungen. Aus allen Aktivierungen durften wir 292 SOTA-Aktiviererpunkte auf unseren beiden SOTA-Aktivatoren-Konti verbuchen – ein wahrlich einzigartiger SOTA-Sommer der Superlative für uns 🙂 🙂 .
Bei unseren Aktivitäten sind viele 100 Fotos und einige Dutzend von Gipfelvideos entstanden – einige der Videoclips werden später noch zu kompletten SOTA-Videos weiterverarbeitet, und wir werden sie auf unserem YouTube-Kanal veröffentlichen. Aus einer Auswahl der schönsten Schnappschüsse und den Angaben dazu, wo sie entstanden sind, haben wir eine kleinen Foto-Slideshow für euch erarbeitet – wir wünschen gute Unterhaltung ….. 🙂 🙂
Endlich ist er da: Der 8.Juli, und der Startschuss zu unseren Sommer-SOTA-Aktivitäten 2019 fällt mit der Aktivierung unseres 1. 10-Pünkters in diesem Jahr, der Männliflue, HB/BE-069
Am 2.Tag stehen dann das Wierihorn, HB/BE-092 und - hier im Bild - unser erster 'Unique' in diesem Sommer, der Schwarzenberg, HB/BE-152 auf dem Programm
Nach unserer ersten SOTA-Woche mit 11 Aktivierungen im Diemtigtal, im Simmental und in der Region Jaun, starten wir unsere Wallis-Aktivitäten am 16.Juli mit der Aktivierung des Galehorn, HB/VS-209 - Tour ab Simplonpass
...auf das Galehorn folgt am gleichen Tag das Magehorn, HB/VS-226, wo wir zum ersten Mal in diesem Sommer die Bekanntschaft mit 'Blockstein-Klettern' machen
Der Simplonpass ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für SOTA-Aktivitäten - als Gipfel Nr.1 am 17.Juli folgt so Spitzhorli, HB/VS-213
...und aufs Spitzhorli folgt am selben Tag das Tochuhoru, HB/VS-222
Mit dem Hübschhorn, HB/VS-108 nehmen wir uns am 18.Juli schliesslich unseren ersten von insgesamt 10 3000ern vor - das Hübschhorn liegt auf 3'192m und ist auch gleichzeitig unsere erste von insgesamt 4 Erstaktivierungen
Der Aufstieg ist unglaublich steil und führt über weite Teile über grosse Steinblöcke
...der Punkt 3'000m ist fast erreicht...
...HB9NBG mit dem Gipfelziel vor Augen - ab hier fehlen noch rund 200 Höhenmeter
Woooow - das ist es, das Hübschhorn
Der Schlussgrat zum Gipfelkreuz ist z.T. ganz leicht ausgesetzt, und es gilt ein kleines Schneefeld zu überqueren. Kurz vor dem Gipfelkreuz darf sogar noch ein wenig gekraxelt werden
Die Erstaktivierung des Hübschhorn, HB/VS-108 erfolgt mit dem KX-2 und den beiden Teleskopantennen MFJ-1840T auf 40m und der AX-1 auf 20m - das jeweils passende Drahtgegengewicht wird ganz einfach über den Gipfelrand geworfen
HB9NBG + HB9FZC glücklich nach der ersten Erstaktivierung
Nach den grossartigen Aktivierungen rund um den Simplonpass dislozieren wir nach Grächen ins Mattertal - als Gipfel Nr.1 nehmen wir uns hier am 19.Juli das Distelhorn, HB/VS-205 vor
...einen Weg aufs Distelhorn gibt's nicht, und so kommen wir zum ersten Mal mit dem 'Beklettern' von richtig grossen Steinblöcken in Kontakt...
...schliesslich sucht man sich auf dem Gipfel ein angenehmes Sitzplätzchen und aktiviert mit KX-2 und den beiden Teleskopantennen das Distelhorn, HB/VS-205...
....Aktivierung im Kasten - jetzt wird noch zusammengeräumt
Am 20.Juni ist dann schliesslich der Tag der Tage: Uns steht mit der Besteigung und Aktivierung des Platthorns, HB/VS-141 auf 3'246m die härteste Tour unserer bisherigen SOTA-Karriere bevor - 9Std 15min reine Marschzeit, rund jeweils 1'900 Höhenmeter Auf- und Abstieg und rund 23km Marsch- bzw. Blocksteinkletterstrecke
Woooow - das ist ja noch ein schönes Stück Arbeit bis zum Gipfel
...hier braucht man die Hände - die Wanderstöcke werden auf dem Rucksack 'montiert'...
Nach rund 5Std reiner Marschzeit für den Aufstieg geht's an die Aktivierung - Die Ausbreitungsbedingungen sind sehr schlecht, und Carine macht ihr QSO Nr.4 schlussendlich mit viel Glück mit einem Italienischen OM auf einer Hütte im Gebiet des Grieshorns auf 2m (für mich ist's das 5.QSO)
Puuuuhhh.... Grandios: Auf dem Platthorn stehen wir hoch über dem Seetalhorn, Gabelhorn und dem Distelhorn und geniessen schliesslich die Aussicht nach erfolgreicher Aktivierung von HB/VS-141
...die Wolken werden dichter und das Ganze wirkt in Anbetracht der bevorstehenden Blocksteinkletterei auf dem Abstieg doch langsam bedrohlich...
....äs isch ä Riesächrampf....
....Puuuhhhh, da oben waren wir
Nach dem Platthorn 'schieben' wir quasi als 'Erholungstour' am 21.Juli das Augstbordhorn, HB/VS-184 ein - einfache Tour, schöne Aussicht :-))
Am 22.Juli sind wir wieder erholt - es geht aufs Mattwaldhorn, HB/VS-142, das schon seit 3 Jahren auf unserer 'Wunschliste' steht...
Der Aufstieg ab Gspon ist 'nicht ohne' - nach rund 2 Stunden haben wir das erste steile Stück hinter uns und finden uns auf dem Wyssgrat wieder...
Das Wetter ist top, und im Westen überstrahlt das Weisshorn das ganze Mattertal
...es geht weiter auf dem Gratweg, und schon bald kommt der Gipfel unseres Tagesziels in unser Blickfeld - hier gilt allerdings: 'so nah und doch so fern' 😉
...vor dem Mattwaldhorn gilt es aber noch das Simmelihorn zu überschreiten - Blockklettern ist wieder einmal angesagt...
...das Simmelihorn ist geschafft - es trug früher den Namen 'Galenhorn'. Wahrscheinlich wurde der Name wegen der Verwechslungsgefahr mit dem anderen Galehorn geändert, das nur unweit entfernt hoch über dem Simplonpass thront
...und es geht in den Schlusseinstieg zum Mattwaldhorn...
...unser Pfad führt und in einem steilen Schlussaufstieg zum Gipfel
WOOOOW - Die Aussicht hier auf 3'246m ist absolut überwältigend
...und mit dem Mattwaldhorn, HB/VS-142 feiern wir auf unserem 3. 3000er in diesem Sommer auch gleich unsere 3.SOTA-Erstaktivierung :-))
...alles ist gut gegangen, und auf dem Abstieg zurück nach Gspon dürfen wir dem Herrgott dafür danken
Das Mattwaldhorn macht Lust auf mehr, und so fahren wir am Abend nach der Aktivierung nach Saas Almagell und besteigen am Tag darauf, am 23.Juli schliesslich vom Mattmarkstaudamm mit dem Joderhorn, HB/VS-173 bereits den 4. 3000er in diesem Sommer
...vom Monte Moro Pass gibt's auch hier einige Blocksteine zu bekraxeln, aber am Schluss freuen wir uns riesig über die traumhafte Aussicht
Nach Hans, HB9BQU und Jürg, HB9BIN sind Carine und ich die Aktivatoren Nr.3+4 auf dem Joderhorn, HB/VS-173
Nach den grossen Touren im Mattertal und im Saastal schieben wir am 24.Juli mit der einfachen Illhorntour (HB/VS-216) ab Chandolin und zurück wieder einen 'Quasi-Erholungstag' ein 😉
...am 25.Juli sind wir dann wieder ausgeruht, und im Grat gegenüber des Illhorns, hoch über dem Lac de Moiry wartet mit dem Sasseneire, HB/VS-140 auf 3'254m und dem Diablon, HB/VS-172 eine weitere, grandiose Doppelaktivierung auf uns
....vom Lac de Moiry bis zum Col de Torent gibt es einen offiziellen Bergwanderweg - ab hier geht's auf einem schönen Pfad den Grat hoch bis zum Gipfel des Sasseneire...
...das allerletzte Teilstück ist leicht ausgesetzt
...aber auch der Gipfel des Sasseneire wartet mit einer überwältigenden Rundumsicht auf uns :-))
Auch hier auf HB/VS-140 sind Carine und ich die SOTA-Aktivatoren Nr.3+4 - Erstaktivator war Kurt, HB9AFI, gefolgt von Daniel, HB9IIO
So sieht ein zufriedenes Amateurfunk-Pärchen nach erfolgreicher SOTA-Aktivierung eines 3000ers aus :-))
....und schon geht's weiter zurück zum Col de Torent und zum Aufstieg zum 2.Gipfel von heute, dem Diablon, HB/VS-172...
...und kurz vor halb 2 Nachmittags steht schliesslich auch die Aktivierung des Diablon, HB/VS-172 auf 3'053m auf dem Programm - auch hier sind wir Aktivatoren Nr.3+4; vor uns waren Roland, HB9BAS als Erstaktivator gefolgt von Kurt, HB9AFI hier oben
Wooow - eine Doppelaktivierung von zwei 3000ern an einem Tag hatten wir bisher doch noch nicht :-))
Die Wetterprognosen sagen für den darauffolgenden Tag, den 26.Juli relativ früh im Nachmittag Gewitter voraus. Wir entscheiden uns deshalb für die kleine Tour auf den Bella Tola, HB/VS-175 - auch die Aktivierung hier auf 3'025m erfolgt vor einer grossartigen Kulisse
Nach einer 3-tägigen Schlechtwetterpause zieht es uns am 30.August schliesslich noch einmal ins Val d'Anniviers: Beim Staudamm des Lac de Moiry nehmen wir den Aufstieg auf den höchsten Gipfel dieses Sommers, den Garde de Borbon, HB/VS-133 auf 3'310m unter die Füsse...
Die wirklich heikle Passage ist mit einer ca. 20m langen, fix montierten Leiter 'entschärft' - Klettern II haben wir zwar schon gemacht, aber die Unterstützung nehmen wir hier gerne an 😉
Die dicken Nebelschwaden, die den Gipfel bei unserer Ankunft noch umhülten, lichten sich rasch, und so steht der erfolgreichen Aktivierung des Gipfels als Aktivatoren Nr.2+3 nichts im Wege - Erstaktivator war hier MM0YCJ vor ziemlich genau 2 Jahren
SOTA macht halt schon einen Riiiiiesenspass :-))
...und die Aussicht hier oben ist - nachdem sich Nebel und Wolken gelichtet haben - einmal mehr absolut atemberaubend
Insgesamt weitere 4 3000er haben wir auf HB9DQM's SOTA-Karte in der Region Val d'Anniviers ausgemacht, die uns noch interessieren würden - 3 davon haben wir noch gemacht; der zweite davon nach dem Garde de Borbon ist dann am 31.Juli der Pointe de Tsaté, HB/VS-168
...leider klebt der Nebel regelrecht an den 3000ern, und so 'feiern' wir auf dem Pointe de Tsaté auf 3'078m unsere erste SOTA-Aktivierung in dem Sommer im Nebel
Auf dem Abstieg fängt sich dann der Nebel beim Col de Tsaté Mitte Nachmittag dann doch langsam an zu lichten....
....und man sieht jetzt wenigstens hinunter ins Tal...
...wo der mächtige Glacier de Moiry über dem Stausee thront
Ungewollt haben wir uns die beeindruckendste Tour unseres SOTA-Sommers für den Abschluss unserer Aktivitäten im Wallis aufgehoben: Die SOTA-Erstaktivierung der Turtmannspitze, HB/VS-167 auf 3'080m, unseres 10. 3000ers innert 21 Tagen...
Wir starten bei der Bergstation Tignousa und folgen bis zum Lac du Touno und steigen von da steil der Flanke entlang auf direkt Richtung Turtmannspitze
Da ist sie, und es fehlen uns noch rund 250 Höhenmeter bis zum Gipfel...
...Zeit für unser 'Iiklemmts'
Jaaaaaa, wir haben Sie bezwungen, die Turtmannspitze :-))
Judihui
Eine Erstaktivierung bei der überwätigenden Kulisse ist schwer zu toppen - ein regelrechtes Pile-Up ergibt je 23 QSO's auf 40m und 20m
Gegen Süden thront das eindrückliche Weisshorn
Wir befinden uns hoch auf dem Grat zwischen Val d'Anniviers westlich von uns und Turtmanntal östlich von uns
Um 15 Uhr geht's dann schliesslich auf den Abstieg, und wir lassen uns noch einmal von der Aussicht Richtung Weisshorn betören
Etwa 1Std vot Tourende gibt's dann endlich noch erfrischendes 'Füessli badä' im Bergbächlein :-))
Nach einem letzten Schlechtwetter-Pausentag am 2.August zieht es uns am 3.August zum Abschluss noch einmal 'in tiefere Gefilde': Die Doppelaktivierung des Ochsen, HB/BE-114 und des Widdersgrind, HB/BE-116 im Gentrisch-Gebiet soll es heute sein
Der Aufstieg vom Schwefelbergbad entspricht voll und ganz unserem Bergwanderstil: 540 Höhenmeter Austieg sind in 1Std zurückgelegt :-))
...und kurz vor Mittag klingt's im Äther: 'CQ SOTA from HB/BE-114 - HB9NBG/p is calling'
...danach heisst's absteigen, Osthang queren, zum Widdersgrind aufsteigen, und schliesslich ertönt's um kurz vor 14 Uhr: 'CQ SOTA from HB/BE-116 - HB9NBG/p is calling'
...SOTA-Aktivierung im Kasten, Gipfel-Fotoshooting und auf den Abstieg...
Und am 4.August steht mit einer weiteren Doppelaktivierung der Abschluss unserer SOTA-Aktivitäten im Sommer 2019 an: Zuerst geht's auf den Gantrisch, HB/BE-115...
...und der 2.Gipfel wird dann der Bürglen, HB/BE-120 sein
Das Wetter präsentiert sich einmal mehr von seiner besten Seite und der Aufstieg ab Leiternpass über den Grat macht viiiiiel Spass
Gegen Norden tut sich eine wunderschöne Sicht aufs Mittelland auf
So, der Grat ist erreicht - jetzt geht's in den Schlussaufstieg zum Gantrisch...
Geschafft! Links ganz markant das Stockhorn.
Viel Spass bei der Aktivierung des Gantrisch, HB/BE-115 :-))
Der neue VFO-Knopf macht das Drehen übers Band mit dem KX-2 zur wahren Freude :-))
...noch einmal die Aussicht geniessen...
...das Equipment versorgen, und ab geht's zum 2.Gipfel...
...wo wir dann etwa 1Std später auch ankommen...
...und wieder viel Spass haben beim Aktivieren des Bürglen, HB/BE-120 :-))
Für den Abstieg zurück zum Parkplatz Wasserscheide am Gurnigel wählen wir den steilen Weg über die 'Bire' und werden zum Schluss noch mit einer kleinen See-Wanderung belohnt
Jaaaaaa..... das waren sie jetzt: Unsere grossartigen SOTA-Sommerferien 2019, und zur Belohnung gibt's eine feine Pizza Svizzera :-))
33 SOTA-Gipfel in 23 Bergtourentagen - wooooooow
Diejenigen unter euch, die ein Facebook-Konto haben, dürfen gerne HB9NBG+HB9FZC’s HAM Radio Group beitreten; ihr findet da zu jeder einzelnen SOTA-Tour des SOTA-Sommers 2019 eine detaillierte Fotoshow 🙂 .
Ah, übrigens: Für diejenigen, die wir mit unseren Aktivitäten „gluschtig“ gemacht haben, könnte unser Workshop SOTA für Einsteiger sehr interessant sein 🙂 . Am 20.September findet er zum nächsten Mal statt – für lizenzierte Funkamateure, die einmal eine neue, begeisternde Betriebsart ausprobieren möchten, und auch für alle anderen Berggänger, die zwar (noch) keine Lizenz haben, die aber an Technik interessiert sind und das Bergwandern bzw. Bergsteigen mal von einer anderen, ganz neuen Seite kennenlernen möchten!